Unser Schlaflabor ist ambulant, weil die Patienten nur über Nacht in unserer Einrichtung vor Ort sein müssen, das heißt, ca. 8 - 12 Stunden. Geöffnet ist unser Schlaflabor ausschließlich zwischen 20 und 8 Uhr. Der Tag steht dann zur freien Verfügung. In einem stationären Schlaflabor wären Sie auch den Tag über angebunden, da Sie dann Krankenhauspatient sind.
Ihre Anwesenheit im Schlaflabor in der Nacht im Schlaflabor ist aber unumgänglich. Nur so können wir Sie direkt "online" überwachen und Messungen in der erforderlichen Genauigkeit bei Ihnen vornehmen. Es ist auch nur so möglich, sie in der Nacht bildlich zu überwachen (was für Dinge wie z.B. Schlafwandeln) von Bedeutung ist. Ziel des Aufenthalts im Schlaflabor ist es zudem, eine vorhandene schlafbezogene Atemstörung unmittelbar zu behandeln. Meist kommen in diesem Zusammenhang Beatmungsverfahren über eine Maske auf der Nase oder Mund und Nase zum Einsatz. Auch die Einleitung einer solchen Therapie fordert eine unmittelbare Überwachung vor Ort, um eine exakte Einstellung des Patienten zu gewährleisten. Ein gut geschultes Personal ist Garant für einen reibungslosen Erstkontakt unserer Patienten mit einer Beatmungstherapie.
Patienten im ambulanten Schlaflabor sind primär für die Zeit ihrer Diagnostik bzw. Behandlung nicht arbeitsunfähig. Es ist gerade im Sinne der Krankenkassen und der Arbeitgeber, dass stationäre Behandlungen in der Schlafmedizin vermieden werden, um einen größeren volkswirtschaftlichen Schaden abzuwenden. In der Regel können Patienten das Schlaflabor morgens bereits zwischen 6.00 und spätestens 8.00 Uhr wieder verlassen. Die Ausstattung unseres Labors mit Duschen und WC ermöglicht eine normale Morgentoilette.
Patienten, die zur Schlaflabordiagnostik vorgesehen sind, müssen sich in der Regel auf 2 Nächte dort einstellen. In der Regel ist es möglich, in dieser Zeit Ihre Probleme mit dem Nachtschlaf ausreichend genau zu erfassen und zu behandeln. Gut ist es, diese Nächte in unmittelbarer Folge zu absolvieren. Gerne sind wir aber auch bereit, Ihre privaten oder beruflichen Verpflichtungen bei der Terminvereinbarung mit zu berücksichtigen und zwei einzelne Nächte zu vergeben.
Nicht immer ist aber im Leben alles so einfach, wie es sein sollte. Stellt sich im Verlauf heraus, dass Ihre Erkrankung nicht in der vorgesehenen Zeit behandelt werden kann, so vereinbaren wir noch im Schlaflabor dann einen Folgetermin mit Ihnen. Das ist aber nur selten notwendig.
Das Schlaflabor ist der neuen Praxis räumlich angegliedert. Da der Eingang zum Facharztzentrum um 20 Uhr aus Sicherheitsgründen nicht mehr geöffnet ist, nutzen Sie bitte den Haupteingang des Evangelischen Krankenhauses. Direkt an der Pforte wenden Sie sich nach links und brauchen nur noch den langen Flur hinuntergehen. Sie laufen direkt auf unsere Praxis zu und erblicken links vom Praxiseingang auch die Tür zum Schlaflabor. Dort klingeln Sie bitte, damit unsere Mitarbeiter Ihnen öffnen können. Unser Hygienekonzept sieht vor, dass alle Patienten separat eingelassen werden und auch noch einmal Temperatur gemessen und auf allgemeine Krankheitssymptome gefragt wird, bevor Sie auf Ihr Zimmer begleitet werden.
Bitte beachten Sie: die gesamte Praxis und auch das Schlaflabor sind eine strikte Nichtraucherzone. Sollten wir jemand erwischen, der in den Räumen raucht, auch mit offenem Fenster, werden wir die Behandlung sofort abbrechen und die erforderlichen Reinigungsmaßnahmen in Rechnung stellen.
Unsere Schlaflaborpatienten können gegen eine Gebühr von € 10,- für die Nacht auf dem Krankenhausparkplatz an der Wiedenbrücker Strasse parken. Im Umkreis des Krankenhauses ist es sonst schwierig, Parkplätze im Wohngebiet zu finden. Da häufige Kontrollen, auch auf den Supermarktplätzen stattfinden, raten wir vom „wilden Parken“ ausdrücklich ab.
Für die Nacht benötigen Sie:
Wasser zum Trinken für die Nacht und eine Dusche am Morgen stehen Ihnen zur Verfügung.
Wenn Sie üblicherweise am Abend zur Pflege Körperlotion oder fetthaltige Cremes auf Beine oder Gesicht aufbringen, so sollten Sie dies am Untersuchungstag bitte unterlassen. Es ist dann für unser Personal leichter, Sie vor der Messung mit den notwendigen Messfühlern zu verkabeln.
Wenn Sie in diesem Quartal noch nicht in der lungenärztlichen Praxis behandelt worden sind, bringen Sie bitte zum Termin eine gültige Überweisung und unbedingt auch die elektronische Gesundheitskarte mit.
Sie werden mit einigen Elektroden "verkabelt". Ihre Haut wird dazu mit einer speziellen Paste gereinigt, um evtl. Fettreste zu entfernen und um die Haut leicht aufzurauen. Dann werden auf dem Kopf Elektroden mit einer Gipspaste angebracht. In Ihrem Gesicht werden nun Elektroden an der Stirn, hinter den Ohren, über Ihrem linken Auge, unter Ihrem rechten Auge und an Ihrem Kinn verklebt. An Ihrem Hals wird ein Mikrofon befestigt, welches eventuelle Schnarchgeräusche aufzeichnen soll.
Unter Ihrer Nase wird ein so genannter "Flowsensor" angebracht. Dieser Sensor und um den Brustkorb und den Bauch angebrachte Gurte ermöglichen uns, Ihre Atmung und die zugehörigen Atembewegungen zu registrieren. Des Weiteren bekommen Sie einen Lagesensor. Dadurch können wir Ihre Schlafposition (z. B. Rücken- oder Seitenlage) feststellen.
Zwei Klebeelektroden am Brustkorb über dem Herzen zeichnen das EKG auf.
Zuletzt werden an Ihren Waden nochmals je zwei Elektroden aufgeklebt, mit denen wir die Beinbewegungen („unruhige Beine“) aufzeichnen können. Es leuchtet zudem rotes Licht durch einen Ihrer Fingernägel, mit dessen Hilfe der Sauerstoffgehalt Ihres Blutes fortlaufend gemessen wird.
Alle an Ihnen befestigten Elektroden und Messfühler werden in eine Kabelbox gesteckt, die mit unseren Computern verbunden ist. So sind Sie während der ganzen Nacht überwacht. Die Kabelbox an sich ist aber mobil, so dass auch Toilettengänge in der Nacht möglich sind, zum Abklemmen der Kabelbox müssen Sie sich aber bei unserem Nachtpersonal melden.
Haben Sie keine Bedenken wegen der Kabel, es ist damit durchaus möglich, seine Körperposition im Bett frei einzunehmen. Schlimmstenfalls löst sich einmal beim Drehen eine Elektrode, die dann von unserem Nachtpersonal sofort wieder angebracht wird!
Während der gesamten Nacht werden Sie zusätzlich über ein Außenmikrophon und eine Infrarotkamera überwacht. Das Bildmaterial wird nach einigen Tagen gelöscht, die übrige Aufzeichnung Ihres Schlafs wird über viele Jahre nach Massgabe der KVWL und der Krankenkassen gespeichert.
Am Morgen beginnen wir ab ca. 6.00 Uhr vor Ort mit der Auswertung Ihrer Schlaflabornacht. Nach der Behandlungsnacht mit einem Beatmungsgerät sollten Sie in der Regel immer bleiben, bis ihre Messung vom Arzt angesehen worden ist. Die Auswertung einer Messung dauert etwa 30 Minuten.
Auch nach der ersten (oft nur diagnostischen) Nacht sollten Sie - wenn das Ihnen von den Mitarbeitern so übermittelt wird - evtl. für ein kurzes Gespräch bleiben. Das natürlich auch, wenn Sie akute Fragen haben. Es entscheidet sich im Einzelfall auch erst in einem persönlichen Gespräch mit dem Arzt, wie es mit Ihnen für die 2. Schlaflabornacht weiter geht.
Zum Ende der Auswertung steht ein Befund, der zu folgenden Punkten
Stellung beziehen muss:
Für den Fall, dass sich bei Ihnen an Anzahl oder Schwere relevante Unregelmäßigkeiten bei der Atmung im Schlaf zeigen, sollte unmittelbar im Schlaflabor eine Behandlung dieser Störung vorgenommen werden.
Geringe, und dann von der Rückenlage abhängige Befunde können ggf. durch Vermeidung der Rückenlage im Schlaf (z. B. mit der "Rucksackmethode" behandelt werden. Bei ganz geringen Befunden empfehlen sich eventuell nur Maßnahmen der so genannten "Schlafhygiene ".
Für ein allein sozial störendes Schnarchen ohne Behinderung der Lungenbelüftung kommen ggf. auch andere Maßnahmen zum Tragen. Hier ist ggf. der HNO-Arzt gefragt (Verkleinerung von Mandeln, Kürzung des Zäpfchens oder auch Eingriffe an Nasenscheidewand und Nasenmuscheln oder auch der Kieferorthopäde (Anfertigung einer Unterkiefer-Vorschubschiene). Garantien für den Erfolg dieser oft kostenträchtigen (Eigenleistung) oder blutigen Methoden bestehen bezüglich des Schnarchens nicht. Bei einer bedeutsamen Schlafapnoe (mehr als 15-20 Ereignisse/Stunde) sollte man in der Regel zur Behandlung nur auf die Überdruckbeatmung per Maske zurückgreifen. Diese ist der therapeutische "Goldstandard".
Mutter aller Therapiemaßnahmen ist dabei die kontinuierliche Beatmung mit einem konstanten Überdruck über die gesamte Nacht, die sog. CPAP-Therapie.
Dabei werden von der Industrie immer neue, meist kleinere, leisere und komfortablere Geräte entwickelt. Auch hat sich der Komfort der Beatmungsmasken, von denen es mittlerweile die verschiedensten Modelle gibt, immer mehr verbessert.
Für besondere Fälle komplexerer Atemstörungen oder bei Intoleranz der einfachen Überdruckbeatmung gibt es weitere Methoden, die das Schlaflabor ebenfalls vorhält.